Rauchfrei gut leben

Entscheiden

Warum aufhören?

Das Bild ist scheinbar zeitlosig. So könnte es dort auch vor hunderten von Jahren ausgesehen haben. Der Ta Prohm beeindruckt durch die Vegetation, die sich in und um seine Mauern entwickelt.
Mönche vor dem Eingang zum Ta Prohm, Ankor, Siem Reap, Kambodscha

Den meisten Teilnehmerinnen und Teilnehmern in Rauchfreikursen fällt es leichter sich zu entscheiden, wenn Sie ihre Motive für den Rauchstopp klar vor Augen haben.

In der Rauchfreikursen fördern wir die Entscheidung auf vielfältige Weise:

  1. Visualisierungstechniken: Wir schreiben Vor- und Nachteile der Rauchstoppentscheidung auf und suchen Ersatz für die Nachteile.
    Hat sich zum Beispiel jemand durch Rauchen entspannt, ermutigen wir diese Person andere, mindestens genauso gut wirksame Entspannungsmittel zu suchen und bitten die Person zu testen wie sie wirken.

  2. Wir stellen uns vor , dass wir schon rauchfrei sind und woran unsere Angehörigen, Freunde d.h. wie die Menschen mit denen wir zu tun haben merken, das wir rauchfrei sind.

  3. Wir machen uns bewusst, dass eine solche Entscheidung Zeit braucht.

All das kann man selber auch im Dialog mit sich selbst tun. Sinnvoll ist die Ergebnisse für sich zu notieren.

Wie entscheiden Sie sich in anderen Lebenssituationen? Stellen Sie sich vor Sie sind mit Ihrer Arbeit unzufrieden und überlegen sich um eine andere Stelle zu bewerben.

Mit solchen Gedankenexperimenten erreicht man:

  1. Die Entscheidung bleibt im inneren Dialog - unseren Gedanken und Träumen - lebendig.

  2. Wir erörtern das Für und Wider.

  3. Irgend wann kommt die innere Sicherheit: „Ja jetzt kann ich entscheiden!“

Weitere Übungen in Rauchfreikursen können die Auseinandersetzung mit den Vorteilen (und den Nachteilen) des Rauchstopps und den ganz persönlichen Gründen dafür sein.

Die Vorteile einer Aufgabe des Rauchens sind zahlreich

Gesundheit und körperliches Wohlbefinden
→ verfeinerter Geschmacks- und Geruchssinn
→ Abstinenz beendet das Suchtverhalten
→ positives und attraktives Selbstbild
→ frischer und lebendiger Atem
→ frische Luft in der Wohnung und im Auto
→ weniger Stress-Symptome
→ und nicht zuletzt: mehr Geld

Finden Sie Ihren ganz persönlichen Grund für einen Rauchstopp heraus! Was motiviert Sie am meisten? Was bringt Sie zum Handeln?

Die folgenden Fragen können helfen das herauszufinden. Arbeiten Sie damit!

Warum wollen Sie aufhören?

Was wollen Sie erreichen?

Was wollen Sie vermeiden?

Wie wird es für Sie in einem Jahr sein, wenn Sie an den Tag Ihres Rauchstopps zurückdenken?

Was gehört für Sie alles zum Rauchstopp dazu?

Was ist Ihnen sonst noch wichtig?

Das Hin und her oder die Ambivalenz

Ein Beispiel aus der Gruppenarbeit im Rauchfrei Programm:

In Rauchfreikursen beschäftigen sich die Teilnehmer u.a. mit Ihrer Ambivalenz im Hinblick auf den Rauchstopp: Es sind Gedanken des Hin- und Hergerissen sein, wie sie für Entscheidungs- und Übergangssituationen typisch sind.

Bespiele für Gründe wie sie in Rauchfrei Kursen erarbeitet werden:

Gründe für den Wunsch Rauchfrei zu leben.

  1. Ich bin es leid.

  2. Ich mache mir Sorgen um meine Gesundheit.

  3. Ich bin schwanger und will eine Schädigung meines Kindes vermeiden.

  4. Ich habe ein oder mehrere Kinder.

  5. Ich fürchte andere, die unfreiwillig mitrauchen, zu schädigen.

  6. Rauchen kostet Geld.

  7. Ich will entscheiden was ich tue und mich nicht durch die Zigarette manipulieren lassen.

  8. Ich will im Sport besser werden.

  9. Ich will nicht zu einer zunehmend unbeliebten Minderheit gehören.

  10. Ich habe gehört, dass es sich für die Gesundheit immer lohnt aufzuhören - selbst nach vielen Raucherjahren.

Gründe für das Weiterrauchen

  1. Ich bin nicht sicher, ob ich den Rauchstopp schaffe.

  2. Ich fürchte Entzugssymptom?

  3. Mit ist es peinlich, wenn ich es nicht schaffe.

  4. Mir wird etwas fehlen, wenn ich nicht mehr rauche.

Ambivalenz

  1. Ich weiß nicht wie ich mich entscheiden soll.

  2. Ich schwanke hin und her.

  3. Ich zweifele jede Entscheidung an.

  4. Ich kann daran denken, aber nicht handeln.

Um aus der Ambivalenz heraus zu kommen kann es nützlich sein sich ganz konkret klar zu machen, welcher Gewinne durch den Rauchstopp erreicht werden können.

Ihre Gewinne durch Rauchstopp

Bitte tragen Sie die Daten unter Ihre Angaben ein!

Auch wenn Sie noch nicht rauchfrei sind können Sie den Rechner nutzen: datieren Sie einfach Ihren geplanten Rauchstopp um ein, zehn oder 15 Jahre zurück und sehen Sie was Sie in dieser Zeit erreichen können

Ihre Angaben

Anzahl Zigaretten pro Tag

bitte eingeben

Anzahl Zigaretten pro Schachtel

bitte eingeben

Kosten pro Schachtel

bitte eingeben

Preis pro Zigarette in Euro

0,26315789

Teer / Kondensat in mg pro Zigarette

11,00

Datum Rauchstopp

bitte eingeben

aktuelles Datum

31.05.2010

Ihre Gewinne

Anzahl der ersparten Zigaretten

10675

Anzahl der rauchfreien Tage

427

Anzahl der rauchfreien Wochen

61,0

Anzahl der rauchfreien Monate

14,04

Anzahl der rauchfreien Jahre

1,17

Erspartes Geld

2.809,21

Euro

Ersparte Menge Teer/Kondensat

4.697

mg

4,70

g

0,005

kg

Genießen Sie Ihren Erfolg!

Von dem gesparten Geld können Sie pro Jahr mindestens eine Traumreise machen! Ein paar fantastische Vorschläge gefällig?

Der Taman Negara ist der älteste Primärurwald der Welt. Er ist als Nationalpark in Malaysia geschützt. Sein Inneres kann nur über Flüsse mit dem Boot erreicht werden. Es gibt einige wenige Übernachtungsmöglichkeiten. Seine Besonderheit erschließt sich vor allem beim Wandern. Wie dieses von Pilzenverfärbte Blatt.
Blatt im Taman Negara Nationalpark, Malaysia

Shwedagon Pagode, Yangon Wahrzeichen Myanmars

Die Zartheit und Eleganz der weit geöffneten Blüten, die Stille und Harmonie der Gärten geben den Lotospflanzen eine besondere Ausstrahlung.
Lotosblüten oder der Zauber Asiens, hier in Vietnam

Oder wollen Sie sich anders belohnen?

Weitere Gewinne durch Rauchstopp

  1. Der Rauchstopp ist eine wichtige Erfahrung für Raucher, weil Sie über sich, Ihr Rauchverhalten und die ggf. vorhandene Abhängigkeit lernen können. Dies stärkt das Gefühl: „Ich werde es schaffen und ich weiß wie es geht“.

  2. Der Rauchstopp beginnt schon nachkurzer Zeit zu wirken und verbessert Ihre Gesundheit

Hier eine Übersicht was sich nach dem Rauchstopp verändert:

20 Minuten nach der letzten Zigarette gleicht sich die Herzschlagfrequenz und die Körpertemperatur derjenigen des Nichtrauchers an

Schon 8 Stunden nach der letzten Zigarette hat sich das Kohlenmonoxid in den Blutbahnen verflüchtigt und dem Sauerstoff Platz gemacht

Schon einen Tag nach dem Rauchstop wird das Herzinfarktrisiko kleiner

Zwei Tage nach dem Rauchstop verfeinert sich der Geruchs- und Geschmackssinn, drei Tage nach der letzten Zigarette bessert sich die Atmung merklich

Die Lungenkapazität kann sich nach 3 Monaten um bis zu 30% erhöhen

Ein Jahr nach dem Rauchstop ist das Risiko von Erkrankungen der Herzkranzgefäße nur noch halb so groß

Zwei Jahre nach dem Rauchstop ist das Herzinfarktrisiko auf fast normale Werte abgesunken

10 Jahre nach dem Rauchstop ist das Lungenkrebsrisiko fast gleich groß wie bei echten Nichtrauchern

15 Jahre nach dem Rauchstop ist das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen so, als hätte man nie geraucht

(Quelle: American Cancer Society)

Rauchen kostet Lebenszeit - Rauchstopp schenk sie zurück

Offensichtlich sind die Reparaturvorgänge im Körper so wirkungsvoll, dass lange angesammelte Schädigungen rückgängig gemacht werden. Ihr Körper verzeiht!

Belohnung

Eine andere Art von Gewinn kann durchaus immateriell sein. Sie können sich belohnen – es muss gar kein oder nicht viel Geld kosten. Die folgende Liste ist aus Gruppenarbeiten entstanden.

In unserer Kultur ist es für viele Menschen tabu sich selbst zu belohnen. Gleichzeitig reagieren wir auf Belohnungen stark; sie machen uns Freude.

Wer einen Rauchstopp macht darf sich belohnen und nicht nur einmal!

Also los: Bitte markieren Sie in dieser Liste alle Aktivitäten, die Ihnen früher Freude bereitet haben. Auch solche, von denen Sie sich spontan vorstellen, dass Sie Ihnen Spaß machen, können Sie wählen.

Sich ausgiebig körperlich pflegen und hübsch machen

Sport treiben

Sich etwas Schönes kaufen

Singen

Kulturelle Veranstaltungen besuchen

Gesellschafts- oder Computerspiele spielen

Ausgehen (z. B. Restaurant, Theater)

Lesen (z. B. Zeitung, Illustrierte, Romane)

Ausgewählte Filme im Kino oder Fernsehen ansehen

Kochen oder Backen

Gemütlich ein Glas Wein trinken

Ohne Wecker aufstehen

Einen Stadtbummel machen

Briefe schreiben

Jemanden loben, ein Kompliment machen

Jemanden aufsuchen (z. B. anrufen, vorbeigehen, sich verabreden)

Mit jemandem eine Arbeit gemeinsam machen

Tanzen

Baden oder Duschen

Spazierengehen oder Wandern

Naturerlebnis: frische Luft atmen, schöne Landschaft betrachten

Musik hören

Sich gut kleiden

Sich künstlerisch betätigen (Zeichnen, Fotografieren)

An technischen Dingen arbeiten (Fahrrad, Hausgeräte, etc.)

Karten spielen

Holz- und Schreinerarbeiten ausführen

Sich mit Tieren beschäftigen

Erkundigungsgänge machen (von gewohnten Straßen abweichen, unbekannte Gegenden erforschen, usw.)

In einem Chor singen

Eine Fremdsprache lernen

Zu einer kirchlichen Veranstaltung gegen

Ein Musikinstrument spielen

Billard spielen

Schach oder Dame spielen

Mit künstlerischen Materialien arbeiten

Etwas entwerfen oder zeichnen

Tiere beobachten

Gartenarbeiten verrichten

In der Sonne sitzen

Geschenke machen

Massiert werden

Besuch von Freunden bekommen

Sich im Freien aufhalten

Basket- oder Volleyball spielen

Jemandem helfen

In der Stadt herumbummeln

Ein Museum oder eine Ausstellung besuchen

An einem Treffen oder einer Familienfeier teilnehmen

Eine Blume oder Pflanze sehen oder riechen

Parfüm benutzen

Jemanden massieren

Tischtennis spielen

Zeitung lesen

Stricken, häkeln, sticken oder nähen

Leute beobachten

Gegenstände reparieren

Mit freunden Kaffee oder Tee trinken

Einen Gottesdienst besuchen

Fotos oder Dias ansehen

Kaffeehaus besuchen

 

 

 

 

 

 

 

 

Oder wollen Sie sich noch ganz anders Belohnen? Schreiben Sie Ihre Belohnung ggf. dazu!

Haben Sie sich entschieden? Das Für und Wieder erörtert?

Irgendwann muss man sich tatsächlich entscheiden oder das Leben entscheidet für uns: denn auch nicht handeln oder nicht entscheiden ist eine Entscheidung – in diesem Fall dafür nichts zu ändern.

Manchmal fällt es besonders schwer sich zu entscheiden. Die Zweifel wollen nicht aufhören. Es scheint immer etwas dazwischen zu kommen. Eigentlich haben Sie etwas ganz anderes zu tun.

Wenn es bei Ihnen so ist müssen Sie tatsächlich weiter rauchen. Was das kostet können Sie oben leicht ermitteln. Ebenso wie viele Zigaretten Sie dann wieder rauchen müssen: Fast 10 000 in einem Jahr wenn Sie 25 am Tag rauchen. Oft ist das aufhören viel einfacher als weiter zu rauchen. Der Rauchstopp ist – das weiß ich aus eigener Erfahrung und von vielen Rauchern, die den Rauchstopp geschafft haben – viel einfacher als Sie sich das als Raucher vorstellen konnten. Versuchen Sie es – wenn nötig mehrfach hinter einander – bis Sie rauchfrei bleiben können.